Jeder Gärtner muss im Frühling seine Gemüsebeete vorbereiten, damit die neue Gartensaison so richtig durchstarten kann. Der kalte Winter ist von dannen gezogen und die Sonne wird von Tag zu Tag wärmer. Die Vögel piepen wieder lauter und so langsam kehren die Düfte zurück in die Luft. Bald schon kann gesät und gepflanzt werden! Der Boden unserer Gemüsebeete bildet die Basis, wo sich unsere Pflanzen bzw. deren Wurzeln sich so richtig wohl fühlen sollen. Deshalb widmen wir den Gemüsebeeten im Frühling unsere ganze Aufmerksamkeit und machen sie fit für das neue Gartenjahr. Wir achten darauf, dass die Erde schön locker und feinkrümelig wird, dass genügend Humus und Bodenleben vorhanden ist und das der Nährstoff-Vorrat stimmt. Das ist gar nicht so schwer – ich nehme Dich gerne an die Hand und zeige Dir, wie Du Deine Gemüsebeete fit für das neue Gartenjahr machst.
Warum bereiten wir die Beete vor?
Wer die Beete vorbildlich mit vollem Bewuchs in den Winter geschickt hat, der hat im Frühling nicht viel zu tun. Unter der grünen Decke wird man lockeren und lebendigen Boden vorfinden, in dem man theoretisch gleich weitergärtnern kann! Alle Pflanzen, die noch auf dem Beet stehen, werden abgeerntet bzw. entfernt. Die mehrjährigen Kulturen wie z.B. mehrjährige Zwiebeln, Kräuter etc. bleiben natürlich stehen!
Wir sorgen jetzt zum Frühlingsbeginn dafür, dass sich der Erdboden im Gemüsebeet möglichst schnell erwärmt und dass die Bodenstruktur optimal auf die Aussaat und auf die ersten jungen Pflänzchen vorbereitet wird. Und wir machen, dass die Gemüsebeete wieder ansehnlich werden. Der Anblick eines Gemüsegartens direkt nach dem Winter ist nämlich nicht immer der Beste. Finde ich. Doch nachdem die Beete wieder hübsch und „blank“ aussehen, macht das Aussäen und Gärtnern gleich doppelt so viel Spaß.
Der richtige Zeitpunkt zum Gemüsebeete vorbereiten
Der beste Zeitpunkt für die Vorbereitungen ist, wenn der letzte Schnee getaut und die große Kälte vorbei ist. Ich persönlich richte mich dabei immer nach meinem Gefühl. Wenn ich bei der Gartenarbeit friere und meine Finger kalt werden, dann ist es definitiv noch zu früh. Wichtig ist, dass der Boden nicht mehr matschig und klebrig ist. Das Tauwasser vom Schnee sollte abgelaufen sein. Der Boden muss sich gut bearbeiten lassen, ohne dass er an den Werkzeugen kleben bleibt.
Gegen Mitte März kann man einen Versuch wagen. Das ist die richtige Zeit, um die Gemüsebeete im Frühling auf die neue Saison vorzubereiten. Wenn man eine Weile gärtnert, weiss man instinktiv, wann es Zeit ist, die Beete im Frühling zu bearbeiten.
Schnee auf den Beeten? Boden gefroren?
Wenn Schnee auf den Beeten liegt oder wenn der Boden noch gefroren ist, sollte man die Beete nicht bearbeiten. Viele Gärtner machen den Fehler und graben den Schnee einfach unter die Erde. Das ist unbedingt zu vermeiden, denn das verhindert, dass sich der Gartenboden erwärmt! Doch das ist genau das, was wir wollen: Warmen Boden, in dem unsere Pflanzen schnell keimen und wachsen können. In kalter Erde passiert gar nix. Pflanzen hassen Kälte von unten.
Beete nicht betreten
In meinem Garten habe ich Rahmenbeete angelegt mit Wegen dazwischen, die mit Wegplatten belegt sind. Darauf kann man wunderbar laufen, ohne wertvollen Gartenboden zu verdichten. Wenn man jedoch Beete ohne Begrenzung hat, läuft man manchmal versehentlich über die Beete. Das ist nicht gut und sollte vermieden werden.
Egal wie schwer der Gärtner auch sein mag – die Erde unter den Füßen verdichtet sich sehr schnell, was nachher nur schwer wieder zu lockern ist. Besonders jetzt im Frühling, wenn die Erde noch recht feucht ist. Man sollte auch Kinder davon abhalten, über die Beete zu stiefeln. Dafür sind die Wege da.
Die Beete lassen sich wunderbar von den Wegen aus bearbeiten, die Gartenwerkzeuge haben dafür einen langen Stiel und die Beetbreite ist so gewählt, das man mit dem Arm von jeder Seite problemlos bis an die Mitte der Beetfläche gelangen kann. Man muss die Beete daher auch bei der Bearbeitung nicht betreten. Außer zum Umgraben, aber das machen wir ja nicht mehr :-) Siehe weiter unten.
Rahmen- und Hochbeete reparieren
Zunächst schaut man, ob Hochbeete und Rahmenbeete repariert werden müssen. Manchmal verbiegt sich ein Brett, manchmal ist Holz durchgefault und muss ersetzt werden, hier und da schauen Schrauben zu weit raus oder der Frühbeet-Deckel schließt nicht mehr richtig. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, alles wieder in Ordnung zu bringen. Vielleicht soll ja auch ein Hochbeet selbst gebaut werden? Dann kann man jetzt schon damit loslegen!
Was passiert mit der Mulchschicht?
Meine Beete gehen mit einer Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Gehölz-Häcksel oder einer Mischung aus Beidem in den Winter. Diese Schicht muss jetzt entfernt werden, damit sich der Boden schnell erwärmt. Mit einem Rechen geht das ganz leicht. Die Mulchschicht wandert direkt auf den Kompost, wo sie in kurzer Zeit komplett verrottet.
Was mache ich mit der Gründüngung?
Gründüngung, wie z.B. Phacelia, ist im Frühling abgefroren und liegt auf dem Beet. Wenn man noch 3-4 Wochen bis zu den ersten Aussaaten Zeit hat, gräbt man sie unter die Erde, damit sie direkt im Beet verrotten kann. Dadurch setzt sie viele Nährstoffe frei und die im Boden verbleibenden Wurzeln sind bestes Regenwurmfutter und lockern den Boden. Alternativ lässt sich die Gründüngung, genau wie die Mulchschicht, einfach abrechen und kompostieren.
Boden lockern
Oft ist der Boden im Frühling zusammengesackt und muss gelockert werden. Ich benutze dafür eine ganz normale Gartenhacke, mit der ich die obersten 10-15 cm vom Gemüsebeet auflockere. Bei der Gelegenheit jäte ich auch gleich das Unkraut, das über den Winter gewachsen ist.
Unkraut entfernen
In Herbst und Winter wächst fast nichts – ausser ein paar fiese Unkräuter. Sehr zum Leidwesen von uns Gärtnern. Beim Lockern der Beete kann man das Unkraut gleich mit herauslesen und kompostieren. Besonders Gras macht sich gerne während des Winters breit. Wenn man es jetzt jätet, bevor es Samen ansetzt, spart man sich später die Rasen-Invasion auf den Gemüsebeeten.
Beete Umgraben im Frühling?
Ich grabe schon seit längerer Zeit meine Beete nicht mehr um. Weder im Herbst noch im Frühling. Nur wenn man schweren, lehmigen Boden hat, dann erfolgt das Umgraben im Herbst. Im Frühling sollte man jedoch nicht mehr umgraben. Meist ist es aber unnötig, umzugraben. Man zerstört dadurch gewachsenen Boden und bringt das Bodenleben durcheinander. Man macht also oft mehr Schaden als Nutzen. Und man bekommt Muskelkater. Zum Thema „Umgraben im Garten“ habe ich hier im Blog sogar einen eigenen Artikel geschrieben: Beete umgraben oder nicht?
Bodenanalyse machen
Weisst Du, wie es um den Nährstoff-Vorrat Deines Gartenbodens bestellt ist? Ein Gefühl ist immer gut, aber belastbare Daten sind besser. Eine Bodenanalyse bringt Aufschluss! Man muss diese Bodenprobe nicht jedes Jahr durchführen, aber alle 4-5 Jahre ist es schon ratsam. Die Bodenanalyse liefert Werte für die wichtigsten Hauptnährstoffe Kalium, Stickstoff und Phosphor sowie für die wichtigsten Spurenelemente.
Zusammen mit der Analyse bekommt man oft gleichzeitig eine Handlungs- und Düngeempfehlung für den Gartenboden. So vermeidet man Nährstoffmangel und Überdüngung. Bei neuen Gärten lohnt es sich, eine Bodenprobe mit gleichzeitiger Schadstoffanalyse in Auftrag zu geben. Dafür gibt es im Internet Spezialanbieter.
Hier ist eine Empfehlung für eine Basis-Analyse. Man nimmt an mehreren Stellen des Gartens nach Anleitung einige Bodenproben und schickt sie im gelieferten Rück-Paket an das Bodenlabor. Nach einigen Tagen bekommt man das Ergebnis per E-Mail zugestellt. Sehr praktisch und aufschlussreich.
Düngen + Kompost
Wenn man eine Bodenprobe gemacht hat, bekommt man eine detaillierte Dünge-Empfehlung, die man jetzt im Frühling gleich mit anwenden kann. Im Frühling versorgt man die Beete mit der Start-Düngung. Meistens muss Stickstoff nachgedüngt werden. Ich gebe jedes Jahr ein bisschen Kompost auf die Beete und dünge mit Hornspänen den Stickstoff nach. Kompost enthält nämlich nicht ausreichend davon.
Würde man so viel Kompost auf die Beete bringen, bis der Stickstoffbedarf gedeckt ist, dann wäre der Boden mit Phosphor und Kalium überversorgt. Aber Kompost ist ein ganz toller Nährstoff-Lieferant für unsere Gemüsebeete, denn er enthält neben den Grund-Nährstoffen auch jede Menge Humus und organische Materialien, die unser Bodenleben zu Höchstleistungen auflaufen lässt. Und je aktiver das Bodenleben, desto besser wachsen unsere Gemüse!
Hornspäne brauchen einige Wochen, um ihre Wirkung zu entfalten. Daher bringt man sie schon im Frühling aus, einige Zeit bevor man sät und pflanzt.
Zum Thema Düngen im Gemüsegarten habe ich hier im Blog auch einen eigenen Beitrag geschrieben.
Fazit
Wer im Frühling seine Gemüsebeete auf die neue Saison vorbereitet, der hat schon fast das Erntekörbchen halbvoll. Unser Ziel ist es, die Erde aufzulockern, ohne sie umzugraben, das Unkraut und den alten Bewuchs zu entfernen und dafür zu sorgen, dass sich der Gartenboden unter der zarten Frühlingssonne schnell erwärmen kann. So ist der er bestens auf die ersten Aussaaten und auf die (selbst angezogenen) Gemüse-Setzlinge vorbereitet.
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