Die verwitterte Fassade
Die Renovierung der alten Gartenlaube geht mit der Erneuerung der Rückwand weiter. Die Außenseite ist mit Dachpappe verkleidet gewesen, die sich im Laufe der Zeit in ihre Bestandteile aufgelöst hat. Sondermüll. Dadurch das die Verkleidung schadhaft geworden ist, konnte Witterung, Sonne und vor allem Wasser ungehindert an der Laube „nagen“. Die Renovierung ist dringend notwendig, um die Bausubstanz der Laube zu erhalten. Es ist auch noch genau die Wetterseite.
Erst einmal haben wir die Dachpappe und die Konterlattung entfernt und entsorgt. Zum Vorschein kam eine (fast) perfekte Außenwand aus Kistenbrettern von vor 100 Jahren ;-) Die haben wir einfach dran gelassen – perfekt als Unterbau!
Rauspund als neue Außenwand
Als Material für die neue Außenwand kam nur Rauspund mit Nut und Feder in Frage. Beim lokalen Sägewerk war es schnell besorgt.
Der wurde vorab auf einer Seite (die Seite, die später an der Wand ist) mit einer guten Wetterschutzfarbe* gestrichen. Das ist wichtig, um das Holz vor der schnellen Verwitterung zu schützen. Man sollte nicht an der Farbe sparen – so schnell möchte ich die Laube nicht mehr streichen müssen ;-) Und es ist nunmal so – je billiger die Farbe, desto schlechter die Qualität. Die Farbpigmente kosten nunmal Geld und bei billiger Farbe ist weniger davon drin. Die Pigmente sind es jedoch, die dem Holz den Schutz verpassen.
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Unterspannbahn schützt zusätzlich
Als zusätzlichen Schutz vor Nässe und auch zum vorübergehenden Schutz der offen liegenden Unterschalung haben wir auf der Fassade eine Unterspannbahn angebracht. 2 Bahnen waren ausreichend, um die Höhe der Laube zu verkleiden. Diese Unterspannbahn bekommt man im Baumarkt oder auch billiger, wenn man sich beim benachbarten Dachdecker einschleimt und ein paar Meter von der großen Rolle schneiden darf ;-)
Die Unterspannbahn sorgt dafür, das kein Wasser in die Laube gelangen kann (es ist ja die Wetterseite). Gleichzeitig lässt sie Luftfeuchtigkeit durch, so daß die gesamte Konstruktion „atmen“ kann.
Mit einem Tacker wird die Unterspannbahn komfortabel und sicher befestigt. Man sollte für einen guten Vorrat an Tackernadeln sorgen!
Die Dachbalken werden mit einem Cuttermesser ausgeschnitten. Die überschüssigen „Lappen“ der Unterspannbahn bleiben erstmal dran – die werden erst abgeschnitten, wenn der Rauspund angebracht wurde.
Fenster einbauen
Damit etwas mehr Licht in die Laube kommt (und damit ich den Sonnenuntergang sehen kann, auch wenn es regnet), bauen wir noch ein Fenster in die Rückwand ein.
Erst einmal schneiden wir die Unterspannbahn an der Stelle, wo später das Fenster sein soll, kreuzförmig ein und klappen die Spannbahn zur Seite. Eine Tackernadel fixiert die Ecken. Dann wird die Öffnung angezeichnet. Mit einer Säge schneiden wir die Öffnung raus.
Puh – ganz schön anstrengend.
Passend zum Fenster wurde vorab schon ein Holzrahmen angefertigt, der jetzt eingebaut wird. Er passt genau in die gerade ausgesägte Öffnung.
Mit Schrauben wird der Rahmen gut fixiert.
Von innen sieht das fertig eingebaute Fenster dann so aus. Das Fenster ist übrigens auch mit Schrauben befestigt. Wir haben sie einfach durch das Holz geschraubt – hält bombenfest.
Von außen wird später noch ein Tropfblech an das Fenster geschraubt, damit abfliessendes Wasser nicht die neue Holzfassade entlangtropft.
FERTIG! Das Fenster ist drinnen.
Das erste Brett der neuen Außenfassade
Einen wichtigen Schritt habe ich vergessen zu dokumentieren. Wir haben eine Konterlattung als Untergrund auf die Unterspannbahn geschraubt. Das sorgt für eine hinterlüftete Außenwand – Feuchtigkeit kann so besser abtrocknen. Dachlatten dienten als Material – wieder gestrichen mit Holzschutz-Farbe. Auf dem Foto kann man das gut sehen.
Jetzt wird das erste Brett des Rauspunds angeschraubt (Wasserwaage benutzen!). Auf der linken Seite wurde durch das Brett geschraubt (mit langen Holzschrauben) und auf der anderen Seite haben wir direkt in die Feder geschraubt. Dadurch sind die Schrauben quasi unsichtbar!
Brett für Brett bekommt die Fassade ihr neues Gesicht. Für jedes Brett wird die Höhe neu gemessen und die Bretter vorher auf die richtige Länge gekürzt. Und nirgends sind Schrauben zu sehen – toll!
Farbe kommt dran
Direkt nach dem Anschrauben kann schon der Außenanstrich durchgeführt werden. Mit einem Pinsel geht das ziemlich flott.
Jetzt kommen wir zum kniffeligen Teil. Am Dach gibt es Balken, die uns gleich in die Quere kommen werden!
Aussparungen schneiden
An dieser Stelle muss man etwas fummeln. Am besten geht es so:
Mit dem Zollstock misst man die Höhe des Balkens und damit auch die Höhe des nötigen Ausschnitt im Bretts aus. Die Breite des Ausschnitts ermittelt man durch Anhalten des Bretts. Ein Bleistift markiert die Aussparung.
Mit der Stichsäge (oder falls ihr kräftige Oberarme habt: mit dem Fuchsschwanz) sägt man die Ausschnitte einfach raus.
Die Kanten fressen dabei manchmal etwas aus – aber seit der Erfindung des Schleifpapiers ist auch das kein großes Problem mehr.
Jetzt streichen wir noch die Schnitt- und Stirnflächen der Bretter – ihr wisst schon – gegen das vorzeitige Vermodern!
Fast fertig! Das Fenster haben wir nochmal rausgenommen.
So sieht die fertige Außenwand aus. Schön braun, oder? Das ist „Rio Palisander“!
Die Außenwand einer Laube – besonders an der stark beanspruchten Wetterseite – ist ein sehr sensibler Bereich. Hier wird die Bausubstanz als erstes verwittern. Deshalb sollte man sich gerade mit der Außenwand einer Laube besonders Mühe geben und gute Materialien verwenden. Die lange Haltbarkeit wird euch noch in ein paar Jahren Freude bereiten!
Zusammenfassung
Die Rückwand wurde mit neuem Rauspund neu verkleidet (mit Nut und Feder). Eine Unterspannbahn schützt den Untergrund vor Feuchtigkeit. Ein Fenster liefert mehr Licht im Innenraum. Der Rauspund wurde auf eine Konterlattung geschraubt. Die Bretter werden durch die Nut geschraubt, damit man keine Schraubenköpfe auf der fertigen Wand sieht.
Letztendlich folgte der Farbanstrich auf der Außenseite sowie auf den Stirn- und Schnittseiten. Fertig ist die neue, regenfeste Rückwand!
Im nächsten Teil geht es innen weiter – aber dazu in Kürze mehr.
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3 Kommentare
Also ich bin so ein „benachbarter Dachdecker“ und gebe immer mal ganz gerne was von meinen Materialien ab und stehe mit Rat und Tat zur Seite. Selbstverständlich möchte ich dafür aber gerne eine Flasche Bier trinken mit meinen Nachbarn und ein wenig plaudern.
Das gehört zu einem guten Nachbarschaftsverhältnis hinzu!
Das ist wirklich eine tolle Idee, dass Fenster in die Rückwand einzubauen, um den den Sonnenuntergang sehen zu können. Wir wollen in unserer Ferienwohnung in Süditalien diesen Sommer auch die Fenster sanieren lassen, die uns auch bei Unwetter einen Blick aufs Meer ermöglichen. Es gilt nur noch einen guten Handwerker zu finden, der diese Arbeit ausführen kann!
Hallo, auch wenn schon mehrere Jahre vergangen sind. Ich finde das hast Du gut gemacht.👍