Lesedauer 10 Minuten

Hochbeete neigen dazu, schnell auszutrocknen. Dementsprechend häufig muss man gießen. Das kann besonders in den heißen Sommermonaten schnell sehr anstrengend werden! Abhilfe schafft dabei eine automatische Hochbeet-Bewässerung. Diese kümmert sich um die optimale Wasserversorgung der Pflanzen und spart dem Gärtner den Muskelkater vom Gießkannen schleppen. So eine automatische Bewässerung ist auch besonders praktisch, wenn man nicht jeden Tag im Garten sein kann, um die Hochbeete zu gießen. Ein Bewässerungscomputer übernimmt die Steuerung, so dass man sich um (fast) nix mehr kümmern muss. Ich wollte mir kein fertiges Bewässerungssystem kaufen, sondern mir eins selber bauen. Hier in diesem Artikel beschreibe ich Dir, wie ich das gemacht habe.

Hochbeet mit Bewässerung aus Perlschlauch
In diesem Hochbeet dient ein Perlschlauch als Bewässerung. Er wird später noch in die Erde eingegraben. Das spart Wasser.

Warum ich kein fertiges System kaufe

Ich habe mir vor einigen Jahren bereits ein Perlschlauch Bewässerungssystem für meine Gemüsebeete selbst gebaut. Das funktioniert bisher ganz prima, deshalb habe ich mich entschlossen, auch für die Hochbeete eine Bewässerung selber zu bauen.

Momentan gibt es im Handel kein fertiges Perlschlauch-System zu kaufen. Deshalb habe ich es mir aus Einzelkomponenten selbst zusammengestellt. Das Bauen macht riesig Spaß, man hat die volle Kontrolle über die Qualität aller Komponenten. Am Ende sieht das Bewässerungssystem genau so aus, wie man sich es vorstellt.

Vorteile einer automatischen Hochbeet-Bewässerung

Hochbeete trocknen schnell aus, weil sich die Erde rasch aufheizt und dadurch viel Wasser verdunstet. Auch durch den lockeren Schichtenaufbau kommt fast kein Wasser durch die Kapillarwirkung aus dem Erdreich an den Pflanzenwurzeln an. Das Hochbeet muss also oft gegossen werden.

Mit einer automatischen Hochbeet-Bewässerung spart man sich das regelmäßige Gießen per Hand oder Schlauch. Gleichzeitig steigen die Erträge, denn perfekt mit Wasser versorgte Pflanzen wachsen einfach besser. Ich habe mich bewusst für Perlschlauch entschieden. Zu den Vor- und Nachteilen kannst Du etwas weiter unten lesen.

Es gibt jedoch auch einen kleinen Nachteil, wenn man sich ein unterirdisches Bewässerungssystem ins Hochbeet einbaut. Und zwar, wenn man das Hochbeet neu befüllen muss bzw. wenn sich die Erde im Hochbeet setzt. Dazu weiter unten mehr.

Benötigtes Material

Hochbeet Bewässerungssystem Zubehör
Mit ein wenig Zubehör lässt sich das Bewässerungssystem wunderbar verlegen und aufbauen.

Die automatische Bewässerung benötigt einiges an Zubehör, damit alles gut funktioniert. Hier ist eine Liste, was ich für mein Hochbeet-Bewässerungssystem eingekauft habe:

  • Perlschlauch (drucklos oder druckfest)
  • Gartenschlauch für die Zuleitung
  • Schlauch-Bodenanker
  • Perlschlauch-Endstopfen
  • Schlauchverbinder gerade und Winkel
  • Schlauch-T-Stücke
  • Gartenschlauch-Schnellverbinder und Kupplungen
  • Druckminderer
    (bei Anschluss an die Wasserleitung)
  • Wasserfilter
    (damit die feinen Poren des Schlauches nicht verstopfen)
  • Wasserhahn
  • Bewässerungscomputer
  • Gartenschere zum Schlauch kürzen
  • Gute Laune (gabs gratis)

Warum Perlschlauch?

Perlschlauch mit Druckreduzierer
Soll Perlschlauch an die Wasserleitung angeschlossen werden, benötigt man einen Druckminderer

Perlschlauch eignet sich hervorragend für automatische Bewässerungssysteme im Gemüsegarten. Man kann ihn überirdisch und unterirdisch verlegen. Der Schlauch wird bei einigen Herstellern aus recycelten Autoreifen hergestellt. Er hat mikroskopisch kleine Poren in der Schlauchwand, durch die das Wasser ganz sanft herauströpfeln kann.

Wenn man den Perlschlauch unterirdisch verlegt, erreicht man den maximalen Wasserspareffekt. Das Wasser gelangt bei dieser Verlegemethode direkt an die Wurzeln und verdunstet nicht an der Oberfläche. So spart man laut Hersteller bis zu 70% Wasser! Bedenkt man die immer trockener werdenden Sommer und die Trink- und Regenwasserknappheit im Garten, ist das eine tolle Sache, die uns Gärtnern sehr zu Gute kommt. Perlschlauch lässt sich übrigens wunderbar auch nachträglich verlegen.

Im Winter kann der Perlschlauch in der Erde bleiben. Da er von selbst leer läuft, sammelt sich kein Wasser, was im Winter den Schlauch zerstören könnte. Lediglich das Zuleitungssystem muss frostsicher sein bzw. über den Winter frostfrei eingelagert werden.

Vorteile von Perlschlauch

  • wassersparende Bewässerung
  • leicht zu verlegen
  • frostsicher
  • versorgt die Pflanzen direkt an der Wurzel
  • unsichtbar, wenn unter der Erde verlegt
  • sehr lange haltbar

Nachteile von Perlschlauch

  • leicht zu beschädigen bei der Bodenbearbeitung (Spaten!)
  • Reparatur und Leck-Suche aufwändig, weil im Beet gegraben werden muss
  • man sieht nicht, wenn die die Bewässerung aktiv ist

Wassertank oder Wasserleitung?

Beim Perlschlauch muss man beachten, dass es verschiedene Arten gibt. Je nachdem, ob man den Perlschlauch als Drucksystem oder drucklos betreibt. Schließt man z.B. einen (Regen-)Wassertank an die Bewässerung an, dann benötigt man Perlschlauch für drucklose Systeme. Soll der Perlschlauch an eine Wasserleitung angeschlossen werden, benötigt man einen Druckminderer und Perlschlauch, der für Wasserdruck geeignet ist.

Kosten

Für mein komplettes Perlschlauch-Hochbeet-Bewässerungssystem inkl. Schläuchen, Verbindungsmaterial, Bewässerungscomputer etc. habe ich um die 70 Euro bezahlt. Damit bewässere ich zwei Hochbeete mit je 1,20 x 2 Meter. Den Bewässerungscomputer habe ich zufällig beim Supermarkt in der Resterampe ergattert, den Perlschlauch gibts im Internet oder im Baumarkt. Das Zubehör auch. Dadurch das man metergenau kaufen kann (Perlschlauch bekommt man manchmal als Meterware) spart man Geld.

Bewässerung planen

Am Anfang steht die Planung. Ich bin also zuerst in den Garten gegangen und habe mir überlegt, wie ich das Bewässerungssystem aufbauen möchte. Wo könnte die Zuleitung verlaufen, wo brauche ich Abzweigungen und Verteiler, wo ist die Wasserstelle bzw. der Wasserhahn, wo kann ich den Bewässerungscomputer montieren, dass ich immer gut herankomme?

Danach zeichne ich mir einen groben Plan auf Papier und trage die genauen Maße ein. Mit Hilfe dieser Zeichnung kann ich mir ausrechnen, wieviele Meter Schlauch ich benötige, wieviele Verbinder, Abzweige, Hähne und was alles sonst noch so benötigt wird. Danach besorge ich mir das Material und warte auf einen schönen Tag, um alles gemütlich im Garten zusammenzubauen.

Hochbeet-Bewässerungssystem zusammenbauen

Sobald alles beisammen ist, kann es schon losgehen. Falls völlig unerwartet noch etwas fehlen sollte: Im örtlichen Baumarkt lässt sich das meiste schnell nachkaufen, denn Gartenbewässerung-Zubehör gehört dort zum Standardsortiment.

1. Perlschlauch in die Beete legen

Perlschlauch für ein Hochbeet Bewässerungssystem schleifenförmig verlegt
Perlschlauch kann schleifenförmig verlegt werden

Als erstes verlege ich den Perlschlauch testweise oberirdisch auf den Beeten. Die schleifenförmige Verlegung eignet sich gut für kurze Bewässerungsstrecken. Wenn man längere Strecken bewässern möchte, sollte man gerade Schlauchstücke verlegen, damit die Bewässerung an allen Stellen gleichmäßig erfolgt. In den Kurven wird nämlich die Fließgeschwindigkeit des Wassers abgemindert. Dann kommt am Ende des Schlauches kein Wasser mehr an.

Bei meinen kleinen Beeten funktioniert die Verlegung in Schleifen jedoch sehr gut. Ich habe pro Beet etwa 6 Meter Schlauch verlegt.

Perlschlauch schneiden mit einer Gartenschere
Perlschlauch kürzen mit der Gartenschere

Mit den Bodenankern wird der Schlauch festgesteckt, denn er ist manchmal etwas störrisch. Die geraden Schlauchabschnitte sollten einen Abstand von etwa 30-40cm zueinander haben. Ganz am Ende wird der Schlauch (am besten schon vor der Verlegung) mit einem Endstopfen versehen, damit keine Erde hineinrieseln kann. Das andere Ende schaut ein Stückchen aus der Erde heraus. Wenn alles passt, kürze ich den Schlauch mit der Gartenschere auf seine endgültige Länge. Hier ist zu beachten, dass die Erde im Hochbeet im Laufe der Zeit zusammensacken wird. Damit sich der Anfang des Perlschlauch-Strangs dadurch nicht aus der Erde hebt, gibt man noch etwas Zuleitung als Sicherheit hinzu.

2. Perlschlauch eingraben

Wenn die Schläuche an der perfekten Position im Beet liegen, kann das Eingraben starten. Das geht natürlich am einfachsten, wenn das Beet noch leer ist (also ohne Pflanzen). Ich habe mich jedoch mitten in der Gartensaison entschieden, die Hochbeet-Bewässerung einzubauen. Kein Problem, man muss nur etwas aufpassen, die Pflanzen nicht zu beschädigen.

Da ich den Schlauch schon testweise verlegt hatte, musste ich nur unter dem Schlauch die Erde ausheben. Das funktioniert mit einem schmalen Gartenschäufelchen wunderbar.

Achtung: Der Perlschlauch muss immer in der geichen Höhe verlegt werden. Steigungen sind aufgrund des drucklosen Systems nicht möglich, das Wasser würde in dem Fall immer an der tiefsten Stelle versickern. Beim Einbauen achtet man einfach darauf, dass der Schlauch gerade liegt und keine Höhenunterschiede überwinden muss.

Der Perlschlauch muss dabei so tief verlegt werden, dass er genau an den Wurzeln der Pflanzen entlangläuft. So werden sie direkt mit Wasser versorgt und müssen nicht erst in die Tiefe wachsen. Besonders bei Jungpflanzen mit kurzen Wurzeln wichtig. Doch bei der Einbautiefe muss man gut aufpassen. Der Schlauch sollte unbedingt tief genug verlegt werden, damit man ihn z.B. beim Hacken nicht verletzt. Beschädigungen am Perlschlauch bemerkt man meist nicht. Der Wasserverbrauch steigt dann plötzlich und das Schlauchsystem funktioniert nicht mehr gut. Die Verlegung in einer Tiefe von 10-15cm sollte im Hochbeet ausreichend sein. Mit einer Gartenhacke dringt man bestimmt nicht tiefer ein.

Perlschlauch im Hochbeet als Bewässerung
Zur Kontrolle der Funktion füllt man die Gräben noch nicht vollständig auf

Tipp: Schlauchposition markieren

Mit einem kleinen Trick kann man sich die Position des Perlschlauches markieren. Das hilft, Beschädigungen zu vermeiden. Mein Hochbeet ist aus Holz, also habe ich die Stellen, wo der Schlauch entlangläuft, mit Reißzwecken markiert. Immer jeweils an den gegenüberliegenden Seiten vom Hochbeet. Dort bin ich in Zukunft immer etwas vorsichtiger beim Hacken und Unkraut jäten.

Sobald man die Schlauchposition markiert hat, können auch schon die Gräben verfüllt werden. Ich lasse jedoch erstmal die Biegungen frei. Dort kann ich nachher kontrollieren, ob überall gleichmäßig Wasser herausperlt. Wenn alles ok ist, dann verfülle ich auch diese Stellen. Dann ist der Schlauch komplett unsichtbar.

Perlschlauch vor Verletzungen schützen
Der Schlauch sollte so tief verlegt werden, dass man ihn bei der Bodenbearbeitung nicht verletzt

3. Zuleitungen installieren

Als Zuleitung benutze ich einen normalen Gartenschlauch. Der hat den Vorteil, dass ich ihn im Winter entleeren und einfach frostfrei im Gerätehaus einlagern kann. Alternativ kann man natürlich auch eine dauerhafte PE-Verrohrung installieren – ganz nach persönlichem Geschmack.

Den Gartenschlauch lasse ich an der Wasserstelle beginnen (mit etwas Zugabe) und führe ihn dann an die Hochbeete. Bei mir schlängelt er sich erstmal unsichtbar an der Pergola vorbei, bevor er eine Kurve macht und geschmeidig auf den Weg zwischen den Beeten abbiegt. Dort geht es dann schnurgerade in Richtung der Hochbeete. Dort angekommen, gebe ich noch ein paar Zentimeter zu und schneide ihn ab. Hier kommt das T-Stück dran, was für die Wasserverteilung sorgt.

Tipp: Wenn man statt der steckbaren T-Stücke Schnellkupplungen benutzt (die gibts auch als T-Stück), dann lässt sich das Ganze im Winter leichter demontieren. Meine Hochbeet-Bewässerung werde ich nächstes Jahr damit noch nachrüsten.

Vom Wasserverteiler gehen die beiden Stücken Zuleitung ab, die die beiden Hochbeete versorgen. Diese beiden Schlauchstücke sollten in etwa gleich lang sein, um beide Stränge mit dem selben Wasserdruck zu versorgen. Sollten sich Längenunterschiede nicht vermeiden lassen, dann empfiehlt sich die Installation eines Ventils, um den Druck auszugleichen.

Im Hochbeet angekommen, verbinde ich den Gartenschlauch mit dem Perlschlauch mit einem Schlauchverbinder. Hier sollte man auch besser Schnellkupplungen benutzen. Das lässt sich im Herbst einfacher demontieren. Wie oben schon erwähnt lässt man hier die Zuleitung zur Sicherheit am besten ein wenig länger, da sich die Erde im Hochbeet später noch setzen kann.

Gartenschlauch als Zuleitung für das Hochbeet-Bewässerungssystem
Ein T-Stück verteilt das Wasser in der Zuleitung aus normalem Gartenschlauch
Schlauchverbinder für den Perlschlauch
Gerade Schlauchverbinder verbinden den Perlschlauch mit der Zuleitung

4. Wasserversorgung und Bewässerungscomputer anschließen

Jetzt folgt ein etwas „fummeliger“ Teil der Installation. Dafür muss man in die Tiefen der Baumarkt-Wasserinstallationszubehörabteilung abtauchen und sich die benötigten Anschlussstücke, Winkel, Verbinder, Schraubschnuckse und Schnüffelstücke besorgen. Das macht Laune ;-)

Hier kann ich Dir leider auch keine Empfehlung geben, da musst Du alleine durch. Jeder Garten ist anders und jeder Wasseranschluss ist einzigartig.

Wenn Du Probleme bei der Wasserinstallation hast, lass Dir von jemandem helfen, der sich damit auskennt. Besonders bei Systemen, die an die Wasserleitung angeschlossen werden sollen, muss alles passen und dicht sein. Ansonsten kann es leicht passieren, dass Dein Garten unbemerkt mit Wasser geflutet wird, sollte etwas schief gegangen sein.

Ganz am Schluss wurde der Bewässerungscomputer installiert. Er hat einen Anschluss für einen Wasserhahn, also habe ich extra für ihn einen zusätzlichen Hahn installiert. Siehe Foto.

Praktischerweise kann man diesen Hahn auch gleich zur Druckreduzierung benutzen. Am Ausgang des Bewässerungscomputers ist eine Schnellkupplung verbaut, die mit dem Zuleitungsschlauch verbunden wird.

Bewässerung Wasserhahn
Ein zusätzlich installierter Wasserhahn versorgt das Hochbeet-Bewässerungssystem mit Wasser
Bewässerungscomputer für die automatische Hochbeet-Bewässerung
Ein Bewässerungscomputer ist die perfekte Ergänzung für jedes Bewässerungssystem

5. Funktion testen und einstellen

Nun wird es spannend. Jetzt wird getestet, ob das automatische Hochbeet-Bewässerungssystem auch tut, was es verspricht – nämlich gleichmäßig und sanft Bewässern!

Ich drehe den Wasserhahn halb auf und stelle den Computer auf „manuelle Bewässerung“. Klack – das Ventil öffnet sich – Wasser marsch! Nun renne ich schnell zu den Hochbeeten und bemerke als erstes, das das Wasser aus dem Perlschlauch herausspritzt. Viel zu viel Wasserdruck also. Dadurch, dass ich einige Stellen des Schlauches noch nicht eingegraben habe, kann ich jetzt prima kontrollieren, ob überall gleichmäßig viel Wasser rauskommt.

Durch Drehen am Wasserhahn reduziere ich die Durchflussmenge immer weiter, bis der Perlschlauch auf seiner gesamten Länge in etwa gleich stark tröpfelt.

Nun kann der Bewässerungscomputer programmiert werden. Bei einigen Modellen kann ein Informatikstudium dabei recht hilfreich sein, meiner war jedoch ziemlich komfortabel einzustellen.

Man kann die Bewässerungsintervalle ziemlich exakt definieren. Die Bewässerungsdauer wird festgelegt und die Tage, an denen die Bewässerung durchgeführt werden soll. Als Bewässerungszeitpunkt habe ich 4 Uhr morgens ausgewählt. Dann ist es schön kühl draußen und die Pflanzen haben genug Zeit, sich mit Wasser zu versorgen. Dadurch ist mein Gemüse perfekt auch auf heiße Sommertage vorbereitet.

Perlschlauch mit Wassertropfen
Wenn alles funktioniert und richtig installiert ist, kommen feine Wasserperlen auf der ganzen Länge gleichmäßig aus dem Perlschlauch

6. Bewässerungsdauer ermitteln

Die optimale Bewässerungsdauer ist von vielen Faktoren abhängig. Am besten man tastet sich schrittweise an die besten Zeiten heran. Für den Anfang habe ich jede Nacht 15 Minuten bewässert. Das hat sich für meinen Boden als ausreichend erwiesen, es regnet aber auch momentan viel. Man sollte daher in den ersten Wochen die Pflanzen beobachten und bei Bedarf einfach länger bewässern.

Beachte: Der Perlschlauch gibt am Anfang mehr Wasser ab. Im Laufe der Zeit wird die Wasserabgabe weniger, so dass man nach einiger Zeit noch einmal nachjustieren sollte.

7. Perlschlauch fertig verlegen

Sobald der Perlschlauch überall gleichmäßig perlt, kann er komplett vergraben werden. Dadurch wird er unsichtbar! Doch keine Sorge, wenn man ihn, wie oben erwähnt, z.B. mit Reißzwecken markiert hat, dann findet man ihn jederzeit wieder.

Jetzt kann man auch noch die Zuleitung verstecken und die Schläuche stolperfrei verlegen. Fertig ist die Hochbeet-Bewässerung!

Hochbeet neu befüllen

Von Zeit zu Zeit wird es notwendig sein, das Hochbeet neu zu befüllen. Der Perlschlauch kann dafür ganz einfach vorher entnommen werden. Dann füllt man das Hochbeet wieder auf – normalerweise macht man das ja im Frühling, wenn das Beet noch leer ist – und baut den Perlschlauch wieder ein.

Wenn man im Hochbeet Erde nachfüllt, muss der Schlauch ebenfalls vorher rausgenommen werden. Er würde durch das Nachfüllen zu tief liegen.

Wenn man das Hochbeet nur mit Erde befüllt hat, dann sackt es von vornherein weniger zusammen und man muss nichts am Bewässerungssystem machen. Von Zeit zu Zeit kontrolliert man die Tiefe der Schläuche und hebt sie bei Bedarf etwas an.

Hochbeete mit automatischer Bewässerung
Das automatische Bewässerungssystem spart Arbeit und sorgt für üppiges Wachstum und einen lächelnden Gärtner :-)

Perlschlauch Fragen und Antworten

Wie lange hält ein Perlschlauch?

Dadurch, dass der Perlschlauch aus grobem Kunststoff hergestellt wurde und unterirdisch verlegt wird, kann dem Perlschlauch nicht vieles gefährlich werden. Normalerweise sorgt das UV-Licht der Sonne für den Tod aller Plastikbauteile. Doch unter der Erde, wo der Schlauch verlegt wurde, kommt kein Sonnenlicht hin! Yeah! Nur Grabegabeln, Spaten und Hacken können dem Schlauch gefährlich werden. Wenn man gut aufpasst, dann hält der Perlschlauch viele Jahre lang.

Ist Perlschlauch frostfest? Was mache ich im Winter?

Perlschlauch läuft einfach von selbst leer, wenn man ihn nicht mehr nutzt. Dadurch ist er frostfest und kann den ganzen Winter über im Boden bleiben.

Brauche ich einen Wasserfilter?

Ja unbedingt. Besonders bei der Benutzung von Regen- oder Brunnenwasser aus Zisternen müssen Schwebstoffe und Schmutz mit einem Wasserfilter herausgefiltert werden. Die winzigen Poren des Schlauchs könnten sonst verstopfen und den Schlauch wertlos machen.

Kann man den Perlschlauch auch oberirdisch verlegen?

Der Perlschlauch kann oberirdisch verlegt werden. Dann verdunstet jedoch mehr Wasser, der Wasserspareffekt ist niedriger. Ausserdem keimt und wächst Unkraut durch die immer feuchte Erdoberfläche besser und Schnecken benutzen den Perlschlauch als Autobahn ;-)

Wie kann man mit Perlschlauch Wasser sparen?

Durch die unterirdische Verlegung des Perlschlauchs spart man Wasser, da in diesen Fall die Verdunstung zu vernachlässigen ist und das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen gelangt.

Kann Perlschlauch nachträglich verlegt werden?

Ja, Perlschlauch kann man nachträglich verlegen.

Gibt es Unterschiedliche Perlschlauch-Ausführungen?

Es gibt Perlschläuche für drucklose Installationen und welche für Installationen mit Wasserdruck (z.B. für den Betrieb an der Wasserleitung oder an Wasserpumpen).

Kann der Perlschlauch verstopfen?

Wenn man ungefiltertes Wasser benutzt, besonders aus Regenzisternen oder Brunnen, können durch die Schwebstoffe die feinen Poren des Perlschlauches verstopfen. Deshalb sollte man Perlschlauch immer mit Wasserfilter betreiben.

Wachsen Wurzeln in den Perlschlauch hinein?

Nein, Wurzeln wachsen nicht in den Perlschlauch hinein. Dafür sind die Poren zu fein.

Kann man Perlschlauch reparieren?

Ja, kann man. Man sucht die beschädigte Stelle und repariert die schadhafte Stelle z. B. mit einem geraden Schlauchverbinder.

Nagen Wühlmäuse am Perlschlauch?

Wahrscheinlich nicht ;-) Ich habe irgendwo gelesen, dass Wühlmäuse Perlschlauch ignorieren.

Fazit

Eine Hochbeet-Bewässerung mit Perlschlauch ist eine feine Sache. Man erspart sich das Gießkannen schleppen und die Pflanzen sind ganz automatisch immer perfekt mit Wasser versorgt. Der Perlschlauch spart durch die unterirdische Verlegung eine Menge Wasser und die Erdoberfläche wird nicht nass. Das ärgert Schnecken und das Unkraut wächst auch weniger. Das Wasser gelangt direkt dorthin, wo es die Pflanze braucht – an die Wurzeln. Das System ist schnell verlegt und schont die Geldbörse. Perlschlauch ist lange haltbar, so dass man mehrere Jahre daran Spaß haben kann. Mit dem Bewässerungscomputer zieht dazu noch ein tolles Gadget in den Garten ein, was dem Gärtner eine Menge Spaß macht und sich komplett automatisch um die Bewässerung kümmert. Die Pflanzen danken es mit perfektem Wachstum und guten Erträgen. Vielleicht ist dieser Artikel ja eine Inspiration für Dich, auch eine automatische Bewässerung im Garten selbst auszuprobieren?

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Autor

Seit 2006 Kleingärtner mit Passion und Experimentierfreude. Seit 2011 Gartenblogger. Naturnah und erdverbunden. Gewinner des "Mein schöner Garten" Influencer Awards 2022 in der Kategorie "Insektenfreundliches Gärtnern" und seit 2023 Gartenfachberater. Besuche mich auf Instagram und Facebook! Mehr über mich

4 Kommentare

  1. Michael Brauer antworten

    Hallo,

    Danke für einen umfangreichen Artikel!

    Ich wollte mir schon lange eine automatische Bewässerung zulegen, da sie sehr praktisch ist. Die ausreichende Qualität und die Dauerhaftigkeit sind für mich die wichtigsten Aspekte, deshalb ergibt das selbstversorgende Bewässerungssystem für mich den großen Sinn.

    Sie haben dieses Thema sehr umfassend abgedeckt, trotzdem wäre es auch nützlich herauszufinden, welche Vorteile diese Methode im Vergleich mit den anderen hat, beispielsweise mit der Tropfbewässerung.

    Viele Grüße

    Michael Brauer

  2. Hallo Stefan,
    danke für den klasse Artikel. Ich habe diesen zwar schon vor langem gelesen, bin aber nun wieder auf ihn aufmerksam geworden aufgrund der aktuellen Wetterlage. Ich nutze seit zwei Jahren einen AquaZoom-Regner von Gardena für die Beete. Allerdings ist das durch den regelmäßigen starken Wind in Kombination mit den heißen und sonnigen Tagen nicht mehr so die optimale Lösung. Kannst Du denn auch weiterhin das Perlschlauchsystem von CS empfehlen? Preislich ist es ja wirklich eine ganz andere Hausnummer als ein Gardena System, wenn man 8 Beete damit ausstatten möchte.

    Viele Grüße und viel Erfolg weiterhin – und natürlich viele Inspirationen für kommende Blogbeiträge,
    Andreas

    • Hi Andreas, ja, ich finde meine Perlschläuche immer noch gut :) Leider hab ich aber letztens irgendwo wahrscheinlich versehentlich mit einem Werkzeug in einen Schlauch gepiekst oder eine Verbindung ist locker – mein Wasserfass wird sehr schnell leer momentan. Die Fehlersuche bei im Boden verlegten Perlschläuchen ist wirklich mühsam. Ansonsten top! Viele Grüße!

  3. Hallo Stefan,
    danke Dir für Deine Antwort. Kommendes Frühjahr werde ich nun definitiv auch auf Perlschläuche wechseln und das testen. Den Kaltwasseranschluss habe ich nun auch in Beetnähe verlegt – es kann also losgehen :-)
    Ich bin gerade auch auf Deinen Podcast Akkurat Gepflanzt aufmerksam geworden und suchte mich gerade durch die ersten Folgen. GROSSARTIG ;-) Ich hoffe, Ihr habt noch genügend Themen für die Zukunft.

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