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Ja, so schnell kann es gehen. Der erste Vorsatz für das neue Jahr ist gebrochen. Eine Woche hat er gehalten: „Säe keine Pflanzen im Januar aus!“. Nunja, ich experimentiere nunmal gerne und für Paprika kann es nie früh genug sein mit der Anzucht. Vielleicht gibts dann in diesem Jahr schon eher Früchte im Gewächshaus. Saatgut in Kamillentee vorquellen ist eine bewährte Methode, mit der man besonders Paprika- und Chilisamen den Start ins Gemüseleben erleichtern kann. Klappt übrigens auch prima mit anderem Gemüse- und Blumen-Saatgut!

Kamillentee für mehr Widerstandskraft

Heute habe ich einen leckeren Kamillentee gekocht. In diesem dürfen die Samenkörner nun 24 Stunden baden und quellen. Dadurch bekommen sie das Signal, das es jetzt endlich losgehen soll. Das Saatgut keimt nachher schneller!

Während der Behandlung saugen sich die Samenkörner mit dem warmen Wasser voll. Das ist ein unmissverständliches Zeichen, das die Keimung starten soll. Besonders bei Paprika- und Chilisamen, der sich ja gerne etwas länger mit der Keimung Zeit lässt, beschleunigt das Bad im Kamillentee die Keimung ungemein. Aber auch alle anderen Samenkörner, zum Beispiel Tomaten und andere Gemüsesorten, aber auch Blumensamen, wie z.B. Wicke, können mit der Kamillentee-Methode vorbehandelt werden, damit sie schneller und zuverlässiger keimen.

Saatgut in Kamillentee vorzuquellen hat noch einen anderen Nebeneffekt. Diese Methode soll zusätzlich die Widerstandskraft der kleinen Pflanzen enorm steigern. Dem Kamillentee wird nachgesagt, das er Keime und Erreger, die auf der Samenschale sitzen, abtötet und somit für gutes Wachstum und gesunde Pflänzchen sorgt! Aber diese Wirkung ist nicht nachgewiesen. Auf jeden Fall bekommen die Samenkörner durch das Wasser das Signal, dass es jetzt Zeit ist, die Keimung einzuleiten. Und das ist ja das Wichtigste.

Saatgut vor der Aussaat in Kamillentee behandeln und vorquellen
Paprika kann man vor der Aussaat in Kamillentee vorquellen

Saatgut in Kamillentee – So wird’s gemacht:

Zum Vorquellen von Samen im Kamillentee braucht man gar nicht viel Zubehör. Man hat alles schon im Küchenschrank.

  • warmer gebrühter Kamillentee (aus Beuteln oder Blüten)
  • Gläschen
  • Zettel
  • Stift
  • Saatgut

Schon kann es losgehen! Als erstes stellt man so viele Gläschen bereit, wie man Sorten von Saatgut hat, was man im Kamillentee vorquellen lassen möchte. Jetzt schreibt man auf kleinen Zettelchen die Sortennamen auf. Damit markieren wir später die Gläschen. Nun füllt man den lauwarmen Kamillentee in die Gläschen. In jedes Gläschen gleich viel. Der Tee darf nicht mehr heiß sein, lauwarm ist genau richtig.

Nun gibt man die gewünschte Anzahl von Samenkörnern in jedes Glas. Eine Sorte je Gläschen. Dann stellt man das Gläschen an einen warmen Ort, am besten direkt auf den Zettel mit der Beschriftung, dann kommt es später zu keinen Verwechslungen. Die Gläschen müssen dabei nicht hell stehen, ein schöner warmer Platz in der Nähe der Heizung ist ideal.

Nun dürfen die Samenkörner 1-2 Tage im Kamillentee quellen und es sich so richtig gut gehen lassen. Anschließend sind sie bereit für die Aussaat. Man fischt sie mit einem Holzstäben aus dem Tee und setzt sie in Erde oder Kokostöpfchen. Danach werden sie ganz normal weitergepflegt. Hier beschreibe ich das Ganze für Paprika- und Chilisaatgut, denn dieses Saatgut profitiert vom Vorquellen meiner Meinung nach am meisten.

Aussaat in Kokostöpfchen

Paprika und Chili sind Dunkelkeimer. Wie der Name schon sagt – die Körnchen mögen’s dunkel um zu keimen, deshalb unbedingt nach der Aussaat mit Erde oder Substrat abdecken. Am besten eignen sich kleine Kokos-Quelltöpfe für die Anzucht. Die haben kaum Nährstoffe. Das mögen die Pflanzen wenn sie gerade gekeimt sind. Die Paprika und Chili brauchen zum Keimen Feuchtigkeit und Wärme – wenn es zu kalt ist, dann kann sich die Keimung verzögern. Eine Heizmatte (temperaturgeregelt) und ein kleines Mini-Gewächshaus sind für die Keimung von Paprika daher ideal.

Chili und Paprika rechtzeitig umpflanzen

Man sollte die Jungpflanzen jedoch alsbald in größere Töpfe mit Anzuchterde umpflanzen, sobald das zweite Paar Blätter da ist. Dazu wird einfach das komplette Kokostöpfchen in mit Erde gefüllte Töpfchen gesetzt. Das ist sehr schonend für die Pflanze, denn die Wurzeln werden nicht gestört. Jetzt brauchen die Pflanzen einen hellen und mäßig warmen Standort. Wenn die Pflanzen größer werden, sollte man auch schon mit der Düngung beginnen und einige Wochen später nochmal bei Bedarf in größere Töpfe umpflanzen und an einen Stab binden, damit sie nicht umfallen.

Einen Tag lang werden Paprika und Chili Samen in Kamillentee behandelt

Hier kannst Du sehen, wie einige Wochen die Keimlinge aussahen.

Fazit

Wenn man Saatgut in Kamillentee vorquellen lässt, beschleunigt man die Keimung. Die Samenkörner saugen sich mit dem warmen Wasser voll und man sagt, dass der Kamillentee Keime und Erreger abtötet, die am Samenkörnchen haften können. Hobbygärtner schwören auf diese Methode und ich mittlerweile auch.

Besonders bei Paprika- und Chilisamen, die ja bekanntlich sehr lange zum Keimen benötigen, kann man so die Keimung deutlich beschleunigen, aber auch andere Samenkörner, wie zum Beispiel Gemüse- oder Blumensamen, lassen sich so perfekt auf die Keimung vorbereiten.

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Autor

Seit 2006 Kleingärtner mit Passion und Experimentierfreude. Seit 2011 Gartenblogger. Naturnah und erdverbunden. Gewinner des "Mein schöner Garten" Influencer Awards 2022 in der Kategorie "Insektenfreundliches Gärtnern" und seit 2023 Gartenfachberater. Besuche mich auf Instagram und Facebook! Mehr über mich

1 Kommentar

  1. Hallo!
    Paprika und Chili sind Dunkelkeimer. Die Samen müssen mit 0,5-1 cm Erde bedeckt werden.
    Gruß.

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