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Sonntag ist Bienentag
Sonntag ist Bienentag bei mir. Letzte Woche habe ich eine grobe Durchschau gemacht und alles war in Ordnung. Diese Woche jedoch habe ich mir vorgenommen, die Honigräume aufzusetzen, denn die Frühjahrsblüte steht kurz bevor. Die Bienenvölker sind durch Trennschiede eingeengt – nur die Brut hat im Brutraum Platz. Sollte nun Honig gesammelt werden, fehlt dafür einfach der Platz. Doch bevor es soweit ist, muss ich noch einiges vorbereiten.
Mittelwände einlöten
Dieses Werkzeug benötigt man für das Einlöten. Trafo, Drahtspanner, Mittelwände und gedrahtete Rähmchen.
Damit Honig eingelagert werden kann braucht man natürlich Waben im Honigraum. Es gibt aber keine. Was nun? Kein Problem – die Bienen bauen sie sich selbst! Als kleine Arbeitserleichterung gebe ich Mittelwände mit aufgeprägtem Wabenmuster vor. Diese Mittelwande müssen in die Holz-Rähmchen „eingelötet“ werden.
Aber warum einlöten? Es würde ausreichen, wenn die Mittelwände einfach so im Holzrähmchen hängen würden. Es würde sogar funktionieren, wenn diese Waben komplett von den Bienen selbst gebaut werden. Das machen die! Problematisch wird es aber, wenn ich den Honig schleudern möchte. Dann reißen nämlich ohne die stabilisierenden Metalldrähte die Waben ab und zermatschen in der Schleuder. Das ist nicht schön. Deshalb werden die Mittelwände eingelötet.
Nachdem die Mittelwand in die Nut des Rähmchens eingeschoben wurde, wird es ernst ;-) Mit einem Trafo wird Strom auf die Metalldrähte gegeben. Die erhitzen sich und schmelzen in die Wachsplatte ein.
Damit der Draht genau in der Mitte der Wachsplatte liegt, drücke ich mit der Hand den warmen Draht noch etwas nach.
So sieht das dann aus. Der Draht befindet sich genau in der Mitte der Wachsplatte.
Sollten die Drähte in den Rähmchen etwas locker sein, kann man sie flott mit diesem Drahtspanner wieder straffen.
Honigraum aufstellen
Nun muss der mit Mittelwänden gefüllte Honigraum auf das Volk gestellt werden. Dafür kommt zuerst ein Absperrgitter über den Raum, wo die Bienen brüten. Durch dieses Absperrgitter passt die Bienenkönigin nicht durch – das ist die Garantie, das die Brut im Brutraum bleibt und im Honigraum nur Honig eingelagert wird.
Auf dieses Absperrgitter wird dann der Honigraum gestellt.
Und so sieht das dann aus: Unten die Bruträume und oben die Honigräume. Vielleicht gibts schon bald Honig!
Königin kennzeichnen
Schaut man in ein Bienenvolk sieht man dieses Bild. Tausende Bienen. Aber wo ist die Königin! Sicherlich irgendwo darunter ;-) Für den Imker nur mit sehr geübtem Auge und einer gehörigen Portion Glück zu finden. Aber das kann man ändern! Die Königin kann man markieren und so leichter auffindbar machen. Diese Markierung tut der Königin nicht weh – es ist eher wie ein Tatoo – aber ohne Schmerzen.
Das Werkzeug
Zum schonenden Markieren der Bienenkönigin gibt es spezielles Werkzeug, die die ganze Prozedur erheblich vereinfacht.
Ganz links befindet sich ein Clip-Käfig zum Fangen der Königin von der Wabe. Den hält man über die Königin und lässt ihn zu“clippen“. Die Königin sitzt dann im Käfig. Eventuell mit gefangene Bienen gelangen durch die Spalten nach Draußen – die Königin passt da nicht durch. Der Vorgang war ganz einfach und die Königin sah nicht unglücklich aus dabei ;-)
Daneben sieht man ein Werkzeug, mit dem man die Markierungsplättchen auf die Königin drückt. Der Sekundenkleber wird als Fixierer verwendet. Er ist schnellklebend und für die Biene ungiftig. Links von der Klebertube sieht man die beiden Markier-Plättchen. Die werden der Biene auf den Rücken geklebt.
Ganz rechts nun das Markier-Röhrchen. Es besteht aus einer Hülse und einem Stempel. Damit klemmt man die Bienen sanft fest, um die Markierung durchführen zu können.
Die Königin wurde gefangen und in das Röhrchen bugsiert. Dabei macht man sich zu nutze, das die Königin Dunkelheit mag. Wenn man das Röhrchen mit der Hand umfasst und dadurch abdunkelt, krabbelt sie direkt von selbst hinein. Das Schaumstoff-Teil klemmt die Biene sanft ein und ermöglicht eine schnelle Markierung.
Ein winziger Tropfen Schnellkleber wird auf den Rückenpanzer der Biene getropft. ACHTUNG: Diesen Vorgang muss man vorher üben!!! Man muss ein Gefühl bekommen, wieviel Kleber aus der Flasche tropft. Man braucht nur einen winzigen Tropfen – ein Tröpfchen! Man kann vorher üben, Punkte auf ein Blatt Papier zu machen. Der Sekundenkleber ist sehr flüssig und man kann leicht die gesamte Bienenkönigin damit verkleben, wenn man nicht aufpasst!
Mit etwas Spucke am Applikationswerkzeug nimmt man dann das Plättchen auf und legt es auf den Klebepunkt an der Königin. Schon nach wenigen Sekunden ist alles trocken und die Königin kann vorsichtig wieder in das Bienenvolk gegeben werden. Dabei sollte man ruhig agieren – es wäre schade, wenn die Königin wegfliegt (unwahrscheinlich) oder wenn der Köngin ein Unglück passiert (Königin wird gequetscht, verletzt etc.). Die Königin ist das zentrale Element im Bienenvolk!
Fertig!
Die Königin ist jetzt markiert und kann leicht im Bienenvolk gefunden werden. Es gibt ab sofort nur eine Biene mit einem leuchtend pinkfarbenen Punkt auf dem Rücken ;-)
Normalerweise bekommt jede Königin eine spezielle Farbe aufgeklebt, die ihrem Geburtsjahr entspricht. Die Farben sind nämlich festgelegt. 2015 ist es z.B. blau.
Mit ist es jedoch noch egal, welches Geburtsjahr die Königin hat – mir ist es wichtig, das eine Königin im Volk ist. Und dank der auffälligen pinken Farbe finde ich sie ab jetzt jederzeit wieder.
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