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Bienen Smoker Besen StockmeisselIm Märzen der Imker…

Nun ist es schon wieder März geworden und die Sonne steigt höher am Himmel – und damit auch die Temperaturen draussen. Zeit für die Bienen, wieder aktiv zu werden und Nachwuchs groß zu ziehen. Und Zeit für den Imker, mal nach dem Rechten zu sehen und Neues auszuprobieren!

Ich habe von meinem Imkerpaten die Trennschiedmethode gelernt bekommen – die Bienen sollen sich dadurch einfach wohler fühlen. Und das sollen sie auch!

Das Prinzip mit dem Trennschied will ich in diesem Artikel kurz erläutern. Wie gesagt, ich bin erst Anfänger mit dem Schied, aber ich gebe mein Bestes.

Das Trennschied

Das Trennschied ist eigentlich nichts weiter als eine Trennwand in der Bienenbehausung. Dadurch wird der Wohnraum der Bienen eingeengt. Jetzt im Frühling brauchen die Bienen nicht so viel Platz – die Bienenkiste ist im Moment viel zu groß für die Jahreszeit. Es sind vom Winter nur noch wenige Bienen vorhanden und die neuen Bienen der Saison schlüpfen erst noch. Den ungenutzten Platz müssten die Bienen nun unnötig mitheizen – das verbraucht viel Energie und Futter. Durch das clevere Trennschied verkleinert man den Raum, den die Bienen erwärmen müssen. Mit dieser gesparten Energie können sie nun besseres anfangen ;-)

Am Bienenstand

Bienen nach dem Winter Maerz_2015

Am Bienenstand angekommen sah es so aus. Eigentlich genau so, wie ich alles im letzten Herbst verlassen hatte. Zwei Völker sind einzargig und eines zweizargig in den Winter gegangen. An allen Völkern flogen Bienen rein und raus – super!

Flugloch Bienen Maerz 2015

Die Floglochverengung aus Schaumstoff ist auch noch drin – ich entferne Sie bei dieser Gelegenheit. Man braucht sie eigentlich nur im Herbst, wenn es mit der Räuberei akut wird. Jetzt besteht keine Gefahr – also raus damit!

Gemuell Maerz 2015

Die Varroaschubladen blieben den Winter über drin. Hier sieht man, was die Bienen abgenagt haben. Vorne links sieht es stark nach Futterwaben-Deckeln aus und das Dunkle könnte eventuell aus dem Brutnest stammen??? Vielleicht liest mein Imkerpate René mit und kann das Bild bitte in den Kommentaren für mich deuten ;-) Auf alle Fälle waren die Bienen nicht untätig in der kalten Jahreszeit.

Wintertotenfall Bienen Maerz 2015

Der Wintertotenfall auf der Bodeneinheit der Bienenbeute ist beachtlich – meiner Meinung nach. Unglaublich viele Bienen lagen auf dem Bodengitter. Habe den Boden schnell gereinigt und wieder eingebaut – das spart den Bienen die Arbeit, die toten Bienen einzeln rauszutragen.

Bienen Maerz 2015 Nahaufnahme

Und nun wurden die Bienenbeuten geöffnet. Alles in Ordnung – alle Bienen sind noch da und haben den Winter augenscheinlich gut überstanden. Die Völker sind recht stark und lassen auf eine gute Honigernte hoffen.

Das Schied wird eingesetzt

Bienenbeute nach dem Winter Langstroth

Ich habe das Volk nun durchgesehen. Viele Bienen sitzen an den Waben und es ist frische Brut zu sehen. Wunderbar – also ist auch eine Königin da!

Die Waben, an denen keine Bienen sitzen werden entfernt. Das sind die äußeren Waben – dort ist entweder gar nix drin oder Honig (bzw. Zuckerwasser) aus dem letzten Jahr, was im Winter nicht verbraucht wurde.

Diese Waben werden nun entfernt. Futter gibt es für die Bienen noch ausreichend auf den Brutwaben (im sogenannten Futterkranz, der jedes Brutnest umgibt), also können die überflüssigen Futterwaben nun raus. Die Bienen müssen sie nun nicht mehr mitheizen.

Bei meinem zweizargig eingewinterten Volk habe ich fast die ganze obere Zarge mit Futterwaben entnommen. Normalerweise sollten die Bienen im Winter nach oben ziehen – sie dachten gar nicht daran. Von dem oben eingelagerten Zuckerwasser wurde nichts verbraucht! Nunja, jetzt habe ich genug Futter für meine Ableger – für die nächsten paar Jahre ;-) Ich lagere es ein.

Bienenvolk mit Trennschied Maerz 2015

Nach dem Entfernen der überschüssigen Waben wird jetzt das Schied eingesetzt. Auf dem Foto ganz rechts. Der Platz daneben bleibt entweder frei oder man hängt noch eine Futterwabe hinein (nicht direkt ans Schied!), damit die Bienen etwas Notfutter haben.

Das Schied begrenzt jetzt das Brutnest und hält es wärmer. Aber was ist mit den Bienen? Das Schied dichtet die Bienenbeute nicht ab, die Bienen könnten herumklettern und Waben bauen – machen sie aber nicht! Die Königin sieht in dem Schied eine undurchdringbare Hürde, also bleibt sie auf der Seite, wo gebrütet wird. Die Arbeiterbienen machen jedoch ab und an einen Ausflug hinter das Schied und holen sich den Honig in der Futterwabe. Sie bauen aber auf dieser Seite keine Waben – für sie ist der Bereich hinter dem Schied schon „Außenwelt“ – und dort wird nicht gebaut, nur geerntet.

Fertig!

Bienen nach der Fruehjahrsdurchsicht 2015

Die Frühjahrsdurchsicht hat nicht einmal eine Stunde gedauert. Die Bienen wurden nur wenig gestört – wunderbar! Alle Völker sitzen nun wieder auf einer Zarge und der Imker wartet auf den ersten Honig. Natürlich muss es dazu Blüten geben – die Salweide z.B. ist schon kurz vor dem Aufblühen!

Wie geht es weiter mit dem Schied?

Erst einmal gebe ich den Bienen Zeit, um sich zu entwickeln und eine große Volksstärke aufzubauen. Durch das Schied entwickeln sie sich schneller und gesünder. Wenn der gesamte Brutraum mit Brut gefüllt ist, wird das Schied eine Position weiter gerückt und eine Mittelwand hinzugefügt (oder eine bereits ausgebaute Reservewabe aus dem Lager). Dadurch kann das Brutnest weiter wachsen. Ab 7 Waben wird auch noch ein Drohnenrahmen dazugegeben.

Durch einen Trick kann man rausfinden, wann der Honigraum (über Absperrgitter) aufgesetzt werden muss. Man hängt eine leere Mittelwand direkt auf die andere Seite des Schiedes (also nicht ans Brutnest, sondern hinter das Schied). Wenn die Bienen dort anfangen, Waben zu bauen und Honig einzulagern, ist es höchste Zeit, den Honigraum zu geben.

Dadurch, das die Bienen unten den gesamten Platz für die Brut brauchen, lagern sie den Honig in den Honigraum ein – so kann man als Imker mehr ernten!

Ich werde euch berichten, wie sich diese Methode bei mir bewährt. Imkert ihr auch mit Schied oder habt ihr es vor?

Danke nochmal an meinen Imkerpaten René für die guten Tipps und die mentale Unterstützung ;-) Er hat übrigens eine eigene Imkerschule – falls Ihr im Raum Dresden / Oberlausitz Imker werden wollt, kann ich ihn euch wärmstens empfehlen. Er bietet sehr gute Imkerkurse an!

www.saechsische-imkerschule.de

 

 

 

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Seit 2006 Kleingärtner mit Passion und Experimentierfreude. Seit 2011 Gartenblogger. Naturnah und erdverbunden. Gewinner des "Mein schöner Garten" Influencer Awards 2022 in der Kategorie "Insektenfreundliches Gärtnern" und seit 2023 Gartenfachberater. Besuche mich auf Instagram und Facebook! Mehr über mich

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