Grüne Woche Berlin 2012

Vor ca. 10 oder 12 Jahren war ich das letzte Mal auf der Grünen Woche.

Damals wars recht schön, vielleicht ist mein Blick auch etwas verklärt mittlerweile ;-)

12 Euro Eintritt für eine Messe mit Neuheiten, Blumenhalle, kulinarischen Köstlichkeiten ist nicht viel. Ich war jedoch geschockt, das die Messe fast eine reine Verkaufsmesse ist. Wie ein riesengroßes Kaufhaus. Nur das man 12 Euro für dieses „Einkaufserlebnis“ zahlen muss. Supertoll. Stell dir mal vor du gehst in den Edeka und musst 2 Euro Eintritt zahlen. So ist das auf der Grünen Woche in etwa.

Auch wer denkt, das Messepreise etwas mit Schnäppchen gemeinsam haben, irrt gewaltig.
Die Menschen z.B., die an dem einen Saatgutstand in den Päckchen wühlten, haben hoffentlich die Preise für die Produkte bemerkt, bevor sie an der Kasse waren. Ramschregale mit bunt gemischten Saatguttütchen und kein Tütchen billiger als 3 Euro. Ich war geschockt. Ich griff mir eine Packung Zucchini-Samen – nix besonderes – 4,80 Euro. Inhalt 5 Korn. Wenn das kein Nepp ist, weiß ich auch nicht. Wenigstens waren die Preise groß hinten draufgedruckt. Trotzdem krass.

Auch die anderen Verkaufsstände, mal abgesehen von einigen Ausnahmen, waren keineswegs billig und in die „Probierpreise“ war auch häufig grosszügig die Standmiete eingerechnet…

Oder der Stand, an dem jetzt im Januar den Leuten Stauden verkauft worden sind – und das gar nicht mal so günstig… Eingeschweißt in Plastikbeutel. Ob die den Winter überstehen?

Und dann noch die gefühlten 100 Weingüter, die mit abenteuerlichen Methoden und einer ungeheuerlichen Penetranz Leute zur Weinverkostung einfangen. Irgendwie war in jeder Halle mindestens 1 Weingut. Sehr unangenehm und eintönig.

Doch nun zum Positiven.

Ich hab 50 wirklich große bunt gemischte Gladiolenzwiebeln bekommen für 3,90 Euro. Fand ich preiswert.

Mir gefiel der holländische Bereich total gut. Sehr anspreched dekoriert mit vielen, vielen lebenden Pflanzen, ansprechend gestaltet, sehr natürlich gehalten. Eine Augenweide. Großes Kompliment. Abgerundet mit Infoständen eine tolle Sache.

Auch die Tierhalle war sehr gut gemacht. Eine große Präsentationsfläche in der Mitte und außen herum die Stallungen mit den Tieren. Kühe, Schafe, Schweine… Was man halt als Stadtmensch noch nie gesehen hat ;-) Nein im ernst, schöne Tierrassen, die ich persönlich so noch nicht kannte. Sehr interessant und lehrreich, wie im Zoo.

Nicht weit entfernt konnten sich die Berliner Kleingartenvereine auf recht großzügigen Flächen präsentieren, das hat mir auch gut gefallen. Generell war den Vereinen viel Platz zur Verfügung gestellt worden. Seien es die Imker, Kaninchenzüchter, Angler, Hundevereine… Für alle gabs ein Plätzchen und alle Stände waren sehr ansprechend hergerichtet und informativ. Nicht zu vergleichen mit diesen Kaufhaus-Hallen… Eeeeeeis – lecker lecker eeeeeeeeis……!

In der Blumenhalle war das diesjährige Thema „Baustelle.“ Verschiedene Hügel wurden aufgeschüttet und mit Blumen aller Art bepflanzt. Sehr schön anzusehen, viele Pflanzen zu besichtigen, sehr kreativ umgesetzt. Mal was anderes ;-) Am Rand dieser Halle konnte man noch Mini-Parzellen, von kreativen Gärtnern gestaltet, bewundern. Dort wuchsen Tulpen aus Gummistiefeln, da wuchsen Kletterpflanzen aus Bauhelmen und so weiter. Hat mir gut gefallen.

So gegen 16 Uhr hatte ich erste Ausfallerscheinungen und die Kondition liess so langsam nach…
Auch wurde die Messe immer voller und man sah irgendwie nur noch kauende Rentner ;-) Kleiner Spaß…

Ein netter Tag auf der Messe ging zuende und trotz einiger negativen Seiten war es ein schöner Tag. Für mich als Kleingärtner war jetzt nicht sooo viel dabei gewesen, aber informativ war’s allemal.

In den nächsten Jahren muss ich nicht unbedingt wieder hin, aber irgendwann bekomme ich bestimmt wieder „Appetit“ auf die Grüne Woche.